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Newsletter Februar 2024

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In dieser Ausgabe:

Wichtige Nachrichten

  • Medienfreiheitsgesetz in Brüssel verabschiedet – mehr Kritik als Befürwortung

  • Facebook startet Twitter-Alternative Threads in Europa

  • Konzerne wenden sich von Topinfluencerin Chiara Ferragni ab 

  • Van der Bellen muss persönliche Journalisten-Verfolgung umgehend einstellen

  • Neue Studie zu Strukturen des Journalismus in Deutschland

  • NRD setzt im Fall Seipel Untersuchungskommission ein 

  • Polen löst öffentlich-rechtliche Medien auf - VEJ-Präsident Dr.Ralf Schneider veröffentlicht Stellungnahme

VEJ Aktuell

  • Exklusive Vorsorgeberatung für VEJ-Mitglieder 

  • Einladung: Free Market Road Show am 21. März von 17:00 Uhr bis 21:00 Uhr 

  • Rückblick: Mitgliederversammlung 2023

Gastkommentar

  • Berichtersttatung aus dem Nahen Osten - das komplexe politische Gebilde macht es den Medien schwer

Termine

Hammer des Quartals

  • Der sogenannte Medienhaus Correctiv und seine Hintergründe

 

EDITORIAL

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Liebe Mitglieder!

Das Jahr 2024 hat mit medialen Paukenschlägen begonnen. Den Auftakt bildeten die bundesweiten Bauernproteste, der Bahnstreik und die Demonstrationen gegen rechts. Immer mit entsprechender Begleitung durch die Medien. Die öffentliche Diskussion hat dabei an Schärfe zugelegt, wie auch der Ton und der Umgang der Interessensvertreter untereinander. Gerade deshalb ist es für uns Journalisten wichtig, Abstand zu halten und für eine sachliche Berichterstattung zu sorgen.

Leider vermischen sich jedoch immer wieder persönliche Meinungen und Berichterstattung. Dies führt nicht nur zu einer Desinformation, sondern letztendlich zu einer Stärkung destruktiver Kräfte, die das als „Erziehungsjournalismus“ anprangern und Menschen damit für ihre Themen sensibilisieren. Wenn - wie geschehen - die legitimen und angemeldeten legalen Proteste der Bauern mit radikalen Aktivisten gleichgesetzt werden, die Bauern sogar teils in die rechte Ecke gestellt werden, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass plötzlich teils wirklich Radikale diese Proteste für sich als Plattform entdecken. Dies befeuert letztendlich eine Spaltung der Gesellschaft, ähnlich wie wir es in der Corona-Pandemie 2020-2022 und in der Flüchtlingskrise 20l5-2017 erlebt haben.

Gerade mit Blick auf die politische Entwicklung und möglichen Verschiebungen der Machtverhältnisse bei den kommenden Landtags-, Europa- und USA-Wahlen sind wir Journalisten jetzt gefordert, unserem originären Informationsauftrag nachzukommen. Nicht jeder der gegen die Politik der Regierung ist, ist auch ein Rechter oder Linker. Man sollte sich vielmehr mit den Ursachen für die Wut der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen befassen, statt die Reaktionen der Menschen in Frage oder eine politische Ecke zu stellen.

Es wird und bleibt also, was die Politik angeht, spannend in diesem Jahr! 

Was planen wir von der VEJ? Wir wollen dieses Jahr thematisch begleiten und unseren Mitgliedern eine Vielzahl spannender Veranstaltungen und persönlicher Begegnung anbieten.

Geplant sind zwei Termine in Berlin. Hier haben wir Gesprächsanfragen an Minister und Staatssekretäre am Laufen. Unser Büroleiter in Brüssel, Dr. Horst Heitz, plant für uns EU-Hintergrundgespräche. Wir wollen dieses Jahr auch im Parlament und bei der EU-Kommission in Brüssel eine Veranstaltung durchführen. Dieser Termin soll Ende November oder Anfang Dezember stattfinden, wenn das neue Parlament und die Kommission im Amt sind.

In München finden wieder unser Mediendialog (14. Oktober) sowie unsere Jahrestagung (13. Dezember) statt. Die Planungen dazu laufen bereits. Ergänzt werden diese Termine durch regionale Veranstaltungen unsere Kooperationspartner, wie zum Beispiel der Free Market Road Show (FMRS) in München, am 21. März 2024.

Ein absoluter Höhepunkt ist jedoch der EJ-Journalistenkongress, vom 3.-5. Mai 2024, in Brescia (Italien). Unser Ehrenpräsident Dr. Dr. Paolo Magagnotti organisiert diesen Termin in seiner Heimatregion für uns. Im Rahmen dieser Tagung wollen wir das Lebenswerk von Paolo würdigen. Ein Grund mehr, sich diesen Termin im Kalender vorzumerken.

In bewährter Manier werden wir Sie durch den Newsletter über kommende Veranstaltungen informieren und einladen. Wir bitten schon heute alle Mitglieder, sich die bereits feststehenden Termine vorzumerken.

 

WICHTIGE TERMINE

Medienfreiheitsgesetz in Brüssel verabschiedet – mehr Kritik als Befürwortung

Europaparlament, Mitgliedsstaaten und EU-Kommission haben sich nach langen Verhandlungen auf das geplante Medienfreiheitsgesetz der Europäischen Union geeinigt. „Wir wollen dieses Gesetz so schnell wie möglich, weil es ein historischer Schritt ist, um Journalisten und Medienpluralismus zu schützen“, sagte die EU-Abgeordnete Sabine Verheyen (CDU) in Brüssel. Das EU-Parlament und Vertreter der EU-Staaten haben sich auf ein Medienfreiheitsgesetz geeinigt, das die europäische Presse unter Aufsicht stellt, schreibt dagegen die FAZ. Demnach soll eine Behörde eingerichtet werden, die alle Medien und Pressehäuser in der EU überwacht.

Die EU-Kommission hatte das Medienfreiheitsgesetz, im Original European Media Freedom Act (EMFA), im September 2022 vorgeschlagen, um Medienfreiheit, Pluralismus und Unabhängigkeit der Medien in der EU zu garantieren. Der Gesetzentwurf verbietet es beispielsweise Behörden, in redaktionelle Entscheidungen einzugreifen. Auch soll er Transparenz über die Besitzverhältnisse von Medienunternehmen schaffen. Eine unabhängige Medienaufsichtsbehörde soll die Einhaltung der neuen EU-Regeln überwachen.

An dem Gesetzesvorhaben gab es auch heftige Kritik. Diese bezog sich unter anderem auf den mangelnden Schutz von Journalisten. So sah der Gesetzentwurf der EU-Mitgliedsstaaten zunächst vor, dass die Überwachung von Journalisten, ihres Umfelds und ihrer Quellen erlaubt sein sollte, wenn die „nationale Sicherheit“ bedroht sei. Diese Formulierung wurde nun komplett aus dem Gesetzestext gestrichen.

Kritik gab es außerdem an der geplanten zentralen EU-Medienaufsichtsbehörde und ihrer Nähe zur EU-Kommission. Praktisch soll es einen Ausschuss geben, der sich aus nationalen Medienbehörden zusammensetzt und der die Kommission beraten und unterstützen soll, um die Einhaltung des Medienfreiheitsgesetzes zu fördern.

Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) erkannten zwar Verbesserungen am Gesetzestext an, äußerten sich aber weiterhin sehr kritisch. Das Gesetz breche gleich mehrfach mit Grundsätzen der Pressefreiheit, hieß es von den Verbänden in Berlin. Einer der größten Kritikpunkte bleibe die „behördliche Aufsicht über die Presse“, erklärten die Verbände, „bei der auch noch die EU-Kommission mitreden“ wolle.

Die Europäische Union richtet eine Behörde ein, deren Aufsicht sämtliche Medien und Pressehäuser in der EU unterliegen. Diese Behörde soll dafür sorgen, dass die Mitgliedstaaten nicht zu großen Einfluss auf die Medienlandschaft nehmen, nicht auf öffentliche Sender und nicht auf private Medienhäuser. Direkter politischer Einfluss soll unterbunden werden, staatliche Zuwendungen, auch durch Werbung, sollen transparent gestaltet, Journalisten und Informanten vor Ausspähung geschützt sein. Doch wächst die Kritik an dem Gesetz.

Der auf EU-Fragen spezialisierte Journalist Eric Bonse zieht ein düsteres Fazit zu dem Gesetz: „Bei ihrem Start hatte die von-der-Leyen-Behörde keine nennenswerten Kompetenzen in der Medienpolitik. Vier Jahre später verbietet sie unerwünschte Sender (RT und Sputnik), kontrolliert das Internet und Nachrichtenkanäle wie X/Twitter – und knöpft sich nun auch noch Presse, Funk und Fernsehen vor. Und all dies tun ungewählte EU-Beamte – natürlich im Namen der Demokratie und der Freiheit. Sie wollen nur unser Bestes, vor allem bei der Europawahl.“

Die EU-Kommission unter von der Leyen begründet ihr Vorgehen vor allem mit dem Verweis auf die Notwendigkeit eines einheitlichen „Binnenmarktes“ und entsprechender Marktregeln. „Die EU ist der weltweit größte demokratische Binnenmarkt. Medienhäuser spielen eine entscheidende Rolle, sehen sich aber mit steigenden Bedrohungen der Medienfreiheit und des Medienpluralismus, der Entstehung großer Online-Plattformen und einem Flickenteppich unterschiedlicher nationaler Vorschriften ausgesetzt. Im europäischen Medienfreiheitsgesetz sind gemeinsame Schutzvorkehrungen auf EU-Ebene vorgesehen, um die Meinungsvielfalt zu gewährleisten und sicherzustellen“, erklärte der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Thierry Breton.

Der Journalist Florian Warweg kritisiert, diene das Binnenmarktargument nur als Vorwand, „um einen weiteren sensiblen Bereich EU-weit 'marktkonform' zu regulieren und damit unter Hoheit der (nichtgewählten) Kommission zu bringen“ .

Quellen: Tagesschau, BDZV, FAZ, Consilium

 

 

 Facebook startet Twitter-Alternative Threads in Europa

Der Start des Kurznachrichtendienstes Threads des Facebook-Konzerns Meta in der EU ist erfolgt. Der Dienst ist eine Alternative zu Elon Musks Online-Plattform X (ehemals Twitter).

Meta hatte beim Start von Threads im Juli die Europäische Union ausgelassen. Der Konzern begründete dies mit rechtlichen Unklarheiten mit Blick auf „neue Digitalgesetze“. Nach Einschätzung von Beobachtern dürfte damit das Doppelpaket Digital Services Act (DSA) und Digital Markets Act (DMA) gemeint gewesen sein – und die automatische Verknüpfung der Nutzerdaten von Instagram und Threads könnte unter Umständen Probleme für Meta mit sich bringen. Eine offizielle Ankündigung eines Starts gab es nicht – und so blieb unter anderem auch unklar, ob Threads in der EU eventuell andere Funktionen haben könnte als in anderen Ländern.

Seit Musk den Kurznachrichtendienst Twitter kaufte und in X umbenannte, sinken laut Marktforschern die Nutzerzahlen der Online-Plattform. Mehrere Konkurrenten sehen die Chance, mit Alternativen an die einstige Bedeutung von Twitter anzuknüpfen. Threads gilt dabei als ein besonders starker Kandidat, weil der Dienst auf Metas Foto- und Video-Plattform Instagram mit hunderten Millionen bereits miteinander verbundenen Nutzern aufsetzt.

Threads komme auf knapp 100 Millionen mindestens einmal im Monat aktive Nutzer, sagte Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg im Oktober. Threads hatte nach dem Start im Juli binnen weniger Tage die Marke von 100 Millionen Anmeldungen geknackt - danach ging die Aktivität der Nutzer jedoch wieder zurück. Zuckerberg zeigte sich weiter überzeugt, dass aus Threads in einigen Jahren ein Dienst mit einer Milliarde Nutzer werden könnte.

Quellen: WELT, Horizont

 

Nach Skandal: Konzerne wenden sich von Topinfluencerin Chiara Ferragni ab

Social-Media-Star Chiara Ferragni hatte ihre Follower glauben lassen, dass der Erlös eines von ihr angepriesenen Kuchens zu größeren Teilen an eine Kinderkrebsstation gehe. In Wahrheit bekam das Krankenhaus keinen einzigen Cent.

18 Tage, das ist für eine Influencerin vermutlich eine schrecklich lange Zeit. 18 Tage, seit der Woche vor Weihnachten, blieb es auf dem Instagram-Konto von Chiara Ferragni völlig still. Bis sich die Italienerin mit fast 30 Millionen Followern in aller Welt nun erstmals wieder zu Wort meldete: ein Foto in den Storys nur, noch ohne Gesicht, aber mit nachtschwarzem Lack auf den Nägeln, einer Tasse in der Hand, einem freundlichen Buongiorno und einem Herzen dazu.

Kein Wort zum Skandal um irreführende Werbung, der im letzten Monat des alten Jahres ihre internationale Gemeinde erschüttert hatte und Italien dazu. Neues Jahr, neues Glück? Alles schon wieder vergessen? Wenn das die Hoffnung war, könnte sie sich als trügerisch erweisen. Jetzt gehen die ersten Firmenkunden, auf denen das Geschäftsmodell der vielfachen Millionärin im Wesentlichen beruht, auf Distanz: Der Getränkemulti Coca-Cola gab soeben den Verzicht auf einen bereits abgedrehten Werbespot bekannt, der Ende Jänner zum Schlagerfestival von Sanremo ausgestrahlt werden sollte. Für Italien ist das in etwa so, als ob Rihanna in den USA vergangenes Jahr noch schnell aus der Halbzeitpause des Super Bowl rausgekegelt worden wäre.

Dazu muss man wissen, dass es Ferragni zu Hause an Prominenz durchaus mit der Ministerpräsidentin Giorgia Meloni aufnehmen kann. Auch in Deutschland ist die 36-Jährige, verheiratet mit dem Italo-Rapper Fedez (14,7 Millionen Follower), Mutter von zwei kleinen Kindern, vielen ein Begriff. Die letzten Jahre bespielte sie virtuos die Klatschspalten und sozialen Kanäle, bis hin zu einer eigenen Realityshow im Fernsehen. Über ihr Verkaufstalent hinaus äußerte sie sich immer häufiger auch zu gesellschaftlichen Fragen.

Umso größer waren Ungläubigkeit, Enttäuschung und Wut, als die nationale Kartellbehörde AGCM kurz vor Weihnachten eine Million Euro Bußgeld wegen unlauteren Wettbewerbs gegen sie verhängte. Der Grund: Ferragni hatte ihre Riesengemeinde glauben lassen, dass der Erlös eines von ihr angepriesenen Kuchens namens „Pink Christmas“ (Preis: neun Euro) zu größeren Teilen an eine Kinderkrebsstation gehe. In Wahrheit bekam das Krankenhaus Regina Margherita in Turin trotz mehr als 360.000 verkaufter Kuchen keinen einzigen Cent. Bei Kampagnen für Ostereier und eine Puppe gab es möglicherweise ähnliche Muster.

Inzwischen beschäftigt das Thema einige Staatsanwaltschaften. Ministerpräsidentin Meloni nahm den Fall Ferragni zum Anlass, ein neues Gesetz für mehr Transparenz bei solchen Internetauftritten prüfen zu lassen. Auf deren Instagramkonto hagelte es böse Kommentare. Ihre Luxusboutique in Rom wurde mit Inschriften wie „Bandita“ („Banditin“) und „Truffatrice“ („Betrügerin“) beschmiert. Kurz vor dem Fest veröffentlichte sie schließlich ein Entschuldigungsvideo, was die Sache aber eher noch schlimmer machte.

Ferragni präsentierte sich darin arg inszeniert in Sünderpose: dezentes Make-up, in mausgrauem Strick, brüchige Stimme, den Tränen nah. Sie sprach von einem „Kommunikationsfehler“, wolle solche „Missverständnisse“ künftig vermeiden und kündigte an, der Kinderkrebsstation in Turin eine Million Euro zu spenden. Zugleich erklärte sie, den Beschluss des Kartellamts anzufechten und sich das Geld also zurückholen zu wollen. Viele nahmen ihr den Auftritt nicht ab. Der mausgraue Jumpsuit aus Wolle und Angora (Preis: 600 Euro), den Ferragni in ihrem Entschuldigungsvideo trug, war schon kurz darauf völlig ausverkauft. Inzwischen sind auch die Farben Schwarz und Weiß restlos vergriffen.

Kurz darauf kündigte ihr der Brillenhersteller Safilo (Marken wie „Boss“) als erstes Unternehmen die Zusammenarbeit auf.

Fast zeitgleich mit der Rückkehr auf Instagram gab nun auch Coca-Cola bekannt, bis auf Weiteres auf die Zusammenarbeit mit der Influencerin zu verzichten. Andere bisherige Werbepartner verfolgen nun genau, was geschieht: italienische Firmen wie der Luxusmode-Hersteller Tod’s und die Wäschemarken Intimissimi und Calzedonia, aber auch internationale Konzerne wie L’Oréal, Nestlé und Procter & Gamble. Wie die Sache für Ferragni und ihr Unternehmen ausgehen wird, ist noch unklar.

Nach Informationen der Illustrierten „Oggi“ hat die Influencerin auf Instagram inzwischen mehr als 70.000 Follower verloren.

Quellen: Spiegel, Manager Magazin

 

Österreich: Van der Bellen muss persönliche Journalisten-Verfolgung umgehend einstellen

Der Journalist und Herausgeber des freien Mediums „Report24“, Florian Machl warf dem österreichischen Bundespräsidenten Van der Bellen vor, er habe durch seine Amtsausübung während der Corona-Zeit die Verfassung mit Füßen getreten und die Spaltung der Gesellschaft zugelassen und wurde prompt verklagt. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein gegen einen glatten Freispruch wegen des Vorwurfs der üblen Nachrede zu Lasten des Bundespräsidenten.  

Heftige Kritik an dem Vorgehen des Bundespräsidenten, aber auch an der einem grün besetzten Ministerium weisungsgebundenen Staatsanwaltschaft übten FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin, Verfassungs- und Menschenrechtssprecherin NAbg. Susanne Fürst und FPÖ-Generalsekretär und Mediensprecher NAbg. Christian Hafenecker: „Das offenbar gezielt gegen einen kritischen Journalisten eingesetzte Vorgehen Van der Bellens offenbart ein höchst alarmierenden Verhältnis des Staatsoberhaupts zu unverrückbaren Grundrechten wie der Meinungs- und Pressefreiheit. Aus dem geschützten Umfeld der Hofburg heraus hier mit Klagen zu agieren, ist eines Bundespräsidenten unwürdig“, so Susanne Fürst.

Hafenecker fordert ein Ende des bizarren Schauspiels: „Ich verlange vom Bundespräsidenten, dass er die Ermächtigung noch heute widerruft und den Berufungsprozess am Oberlandesgericht Linz dadurch platzen lässt. Alles andere ist eines Staatsoberhaupts völlig unwürdig.“

Aufgrund des insbesondere von Van der Bellen in großem Stil, jedoch selektiv und damit willkürlich eingesetzten Sonderverfolgungsrechts nach § 117 StGB verlange die FPÖ die Abschaffung dieses antiquierten „Majestätsbeleidigungs-Paragraphen“, wie Fürst und Hafenecker betonten.

Quelle: OTS.at

 

   Neue Studie zu Strukturen des Journalismus in Deutschland

Aktuell werden erste Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von insgesamt 1.221 Journalisten in Deutschland, zwischen September 2022 und Februar 2023, präsentiert.

Die Studie, ist Teil des Forschungsverbunds Worlds of Journalism, der in zahlreichen Ländern weltweit den Zustand des Journalismus und die wachsenden Komplexitäten untersucht, denen sich Journalisten in einer sich schnell verändernden Medienwelt gegenübersehen. Die Befragung befasst sich mit unterschiedlichen Aspekten des Journalismus, darunter Arbeitsbedingungen, Rollenverständnissen, ethischen Haltungen sowie wahrgenommenen Gefahren und Herausforderungen.

Die Befunde zeigen:  

 

Journalisten in Deutschland sind überwiegend männlich und haben mehrheitlich einen akademischen Hintergrund. Traditionelle Printmedienhäuser sind immer noch die wichtigsten Arbeitgeber.                                                                                                                               
Journalisten und Journalistinnen in Deutschland sehen sich einem hohen Maß an Stress ausgesetzt, die Mehrheit hat in letzter Zeit Beleidigungen im Internet und Herabwürdigungen ihrer Arbeit erlebt. Mehr als 40 Prozent haben Sorge, dass Angriffe gegen Journalisten nicht bestraft werden.

Beim Rollenselbstverständnis zeigt sich, dass es Journalisten in Deutschland besonders wichtig ist, zuverlässige Informationen zu liefern, Desinformation zu bekämpfen und Menschen zur Meinungsbildung zu befähigen. Einen hohen Stellenwert messen sie auch den Aufgaben bei, gesellschaftliche Missstände zu beleuchten und unparteiisch zu beobachten.

Quelle: Hans-Bredow-Institut

 

    NDR setzt im Fall Seipel Untersuchungskommission ein
 

Der preisgekrönte deutsche Fernsehjournalist und Putin-Biograf Hubert Seipel hat für seine Arbeit Hunderttausende Euro aus Russland erhalten und dies vor dem NDR, seinem Buchverlag und der Öffentlichkeit verborgen. Das haben der SPIEGEL und das ZDF enthüllt . 2015 erschien Seipels Biografie »Putin.

Innenansichten der Macht«. 2021 folgte das Buch »Putins Macht. Warum Europa Russland braucht«. Beide Bücher wurden vom Hamburger Verlag Hoffmann und Campe veröffentlicht. Der Verlag und auch der NDR teilten mit, nichts von den Zahlungen gewusst zu haben. Zu Beginn seiner Karriere vor Jahrzehnten hatte Seipel auch für den SPIEGEL gearbeitet.

Die Erkenntnisse gehen zurück auf vertrauliche Dokumente aus Zypern, die im Rahmen der internationalen Recherche »Cyprus Confidential« ausgewertet wurden.

Jetzt reagiert der Norddeutsche Rundfunk und setzt eine Untersuchungskommission ein. Das Gremium unter Leitung des ehemaligen SPIEGEL-Chefredakteurs Steffen Klusmann soll die versteckten Zahlungen an Seipel überprüfen. »Es besteht der Verdacht, dass wir und damit auch unser Publikum vorsätzlich getäuscht worden sind. Dem gehen wir jetzt nach und prüfen rechtliche Schritte«, teilte NDR-Intendant Joachim Knuth mit. »Die Vorgänge um die Beauftragung und Umsetzung der Filme, die Hubert Seipel für den NDR realisiert hat, werden wir gründlich überprüfen.« Seipel sei zuletzt 2019 für den Sender tätig gewesen.

Nach den gemeinsamen Recherchen von SPIEGEL und ZDF hatte Seipel vor Jahren einen »Sponsorenvertrag« für ein Buchprojekt unterschrieben, im Original »Deed of Sponsorship« genannt, der mit 600.000 Euro sehr großzügig honoriert wurde. »Der Autor schreibt ein Buch über das politische Umfeld in der Russischen Föderation, das im Jahr 2019 veröffentlicht werden soll«, heißt es in dem Vertrag aus dem März 2018. »Der Sponsor möchte die Entwicklung des Projekts unterstützen und diese politische und historische Entwicklung durch die Unterstützung des Autors einem breiteren Publikum zugänglich machen.« Zudem sollte Seipel »logistische und organisatorische Unterstützung« während seiner Recherche in Russland erhalten. Seipels »Sponsor«, sein Vertragspartner, ist laut Vertrag eine Briefkastenfirma namens De Vere Worldwide Corporation, die ihren Sitz auf den Britischen Jungferninseln in der Karibik hat. De Vere gehört augenscheinlich zum Firmengeflecht des russischen Oligarchen und langjährigen TUI-Großaktionärs Alexej Mordaschow, den die Europäische Union im Februar 2022 wegen seiner Nähe zu Wladimir Putin sanktionierte. Ein handschriftlicher Vermerk auf dem Vertrag mit Seipel legt außerdem nahe, dass es eine ähnliche Vereinbarung für eine Putin-Biografie bereits im Jahr 2013 gab. Seipel ist damit der erste renommierte westliche Journalist, von dem bekannt wird, dass er aus Putins Umfeld bezahlt wurde.

Seipel, der für das NDR-Fernsehen den russischen Präsidenten mehrfach interviewte, räumte auf Anfrage »Unterstützung« durch Alexej Mordaschow ein. Der mittlerweile sanktionierte Oligarch habe jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt seiner Bücher gehabt, so Seipel. Tatsächlich heißt es im Vertrag, der Autor habe keinerlei »Verpflichtungen gegenüber dem Sponsor in Bezug auf das Projekt (weder in Bezug auf den Inhalt oder die Zusammensetzung des Buches noch in anderer Hinsicht) oder dessen Fertigstellung.

Quellen: Spiegel, SZ, ZDF

 

   Polen löst öffentlich-rechtliche Medien auf – VEJ-Präsident Ralf Schneider veröffentlicht Stellungnahme

Die neue polnische Regierung hat die formelle Auflösung aller öffentlich-rechtlichen Medien verkündet. Ziel sei es, diese von Grund auf neu zu strukturieren und ihren Betrieb zu sichern, verkündete Kulturminister Bartlomiej Sienkiewicz.

Bei dem Streit zwischen dem neuen und dem alten Regierungslager geht es um den Vorwurf die öffentlich-rechtlichen Medien hätten jahrelang als Sprachrohr der Vorgängerregierung gedient. Die öffentlich-rechtlichen Medien in Polen werden von den Steuerzahlern finanziert und müssen laut Verfassung frei von politischer Voreingenommenheit sein.

Der Präsident der Vereinigung Europäischer Journalisten Ralf Schneider kritisiert das aktuelle Vorgehen der Regierung in Polen gegen die öffentlichen Medien auf das Heftigste. Die Berichterstattung vor allem öffentlicher, also steuer- oder gebührenfinanzierter Medien stehe zu Recht unter besonderer Beobachtung. Wer mit dem Geld der Bürger arbeitet müsse sich einen hohen Standard zuschreiben lassen.

Dass allerdings eine Regierung, wie gerade in Polen, putschartig die gesamte Führung der öffentlich-rechtlichen Medien entlässt, sei aus demokratischer Sicht und vor dem Hintergrund einer europäischen Wertegemeinschaft nicht in Ordnung.

Am Vormittag des 20.12. hat das Parlament eine Resolution zur Wiederherstellung der Unparteilichkeit der Medien beschlossen. Am Nachmittag wurden die Vorstandschefs und die Aufsichtsräte des Fernsehsenders TVP, des polnischen Radios sowie der Nachrichtenagentur PAP gefeuert. Neue Aufsichtsräte seien bereits ernannt worden. Diese würden neue Vorstände wählen.

Ralf Schneider dazu: „Kritische Medien sind unbequem, das ist ihre Aufgabe. Es verheißt nichts Gutes, wenn eine neu gewählte Regierung eines EU-Landes versucht die Kritik platt zu machen. Man stelle ich sich ein derartiges Verhalten in Deutschland vor.“

Quelle: VEJ

 

  Exklusive Vorsorgeberatung für VEJ-Mitglieder


Dank unserem VEJ-Netzwerk haben wir über den neuen Wirtschaftssenator Thorsten Schohmann 

Zugang zum Versorgungswerk der Presse, einer Altersvorsorge exklusiv für die Medienbranche. Als Beauftragter der Presse Versorgung begleitet er seit vielen Jahren Journalisten und Medienschaffende bei der Vorsorge- und Versicherungsplanung. Thorsten Schohmann ist ein Mann mit langjähriger Berufserfahrung und bringt eine gehörige Portion Wissen und Humor in unsere Runde. Sein Motto: „Wenn du nichts veränderst, verändert sich nichts”.

Die meisten von uns befassen sich nur ungern mit der finanziellen Vorsorge für ihr Alter bzw. ihre Absicherung gegen Krankheit und Arbeitsverlust. Der Grund dafür: Vorsorgethemen werden häufig als unbehaglich wahrgenommen und daher erst zu spät aktiv angegangen. Die Ursachen hierfür liegen in der extremen Angebotsvielfalt und Komplexität des Themas.

Thorsten Schohmann zeichnet sich durch individuelle und flexible Vorsorgeprodukte aus, die maßgeschneidert für die Bedürfnisse seiner Kunden sind. Dank seiner starken Partner mit attraktiven Konditionen (Allianz und Versorgungswerk der Presse) sowie sein Expertenwissen und Gespür für die Belange in der Medienbranche können Sie sich sicher sein, dass Sie ihm in den besten Händen sind.

Als VEJ-Mitglied können Sie direkt einen Beratungstermin vereinbaren. Kontaktieren Sie Thorsten Schohmann direkt per Mail: Hier klicken!

Mehr Informationen finden Sie auf der Website

 

 Einladung Free Market Road Show am 21. März  von 17.00 Uhr bis 21:00 Uhr

Bayerischer Hof, Promenadeplatz 6, München, Eintritt frei.

Die Free Market Road Show, die durch viele Hauptstädte Europas und des Kaukasus tourt – von Skandinavien bis zum Balkan, vom Atlantischen Ozean zum Schwarzen Meer - bringt führende Geschäftsleute, herausragende Wissenschaftler, Meinungsführer, Politiker und Journalisten zusammen, um offen über zentrale europäische Werte zu diskutieren – ein Thema, das in der jüngsten Politik vermisst wird.

Die jüngsten politischen Entwicklungen in Europa haben zu einem Anstieg der Popularität und der parlamentarischen Vertretung politischer Parteien geführt, die eine Politik der Großzügigkeit der Regierung, der Verstaatlichung von Wirtschaftssektoren und der Finanzierung unrealistisch extravaganter Erweiterungen bestehender Sozialsysteme vertreten.

Was erwartet Sie?

Dynamische Diskussionen: Nehmen Sie an lebhaften Debatten und Gesprächen zu drängenden Themen wie digitaler Transformation, Wirtschaftspolitik, ökologischer Nachhaltigkeit und der sich entwickelnden globalen Landschaft teil.

Treffen Sie renommierte Wissenschaftler, Fachleute aus Wirtschaft und Industrie sowie Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund. Bauen Sie Ihr Netzwerk beim exklusiven Abendessen mit Top-Meinungsführern und Entscheidungsträgern aus.

Das FMRS 2024 ist mehr als eine Veranstaltung – es ist eine Bewegung von Vordenkern und Veränderern. Verpassen Sie nicht diese Chance, Teil einer Reise zu sein, die das Konventionelle in Frage stellt und das Innovative umfasst.

Programm

Begrüßung und Einführung

Rolf von Hohenhau (Präsident des Bundes der Steuerzahler in Bayern e.V., Präsident hon. Bund der Steuerzahler Europa (TAE))

Impulsreferate

Eric Beißwender, MdL (Bayerischer Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales)

Dr. Barbara Kolm (Vizepräsidentin ret. der österreichischen Nationalbank, Direktorin Austrian Economics Center)

Schlusswort

Dr. Ingo Friedrich (Präsident Europäischer Wirtschaftssenat (EWS), Vizepräsident Europäisches Parlament ret.)

Moderation

Dr. Ralf Schneider (Präsident Vereinigung Europäischer Journalisten)

 

     Rückblick 
 

Die Mitgliederversammlung in den Räumen des Bayerischen Steuerzahlerbunds mit anschließendem Adventsessen im Restaurant Il Galeone war wieder einmal geprägt von konstruktiven Gesprächen und einer überaus netten Atmosphäre. Mit nahezu 30 anwesenden Mitgliedern war die Veranstaltung auch gut besucht.

VEJ Präsident Dr. Ralf Schneider kritisierte in seinem Rückblick die Moralisierung der Politik, die zu einer ebensolchen der journalistischen Arbeit führte. Dies war auch ein roter Faden bei den Veranstaltungen und Veröffentlichungen unseres Verbandes, so sein Fazit.

Folgende Events ließ er Revue passieren: Porto - Seit Jahren arbeiten wir mit unseren Partnerverbänden dem Europäischen Wirtschaftssenat (EWS), der European Ressource Bank (ERB) und dem europäischen Steuerzahlerbund (TAE) zusammen. Sie veranstalten vom 14.-16. April 2023 in Porto (Portugal) eine internationale Tagung, die analysierte, dass es in Europa oftmals weniger um die Findung echter Problemlösungen geht, sondern eher darum, politische Ideologien mit aller Macht durchzusetzen. Kosten und Nutzen sowie eine nachhaltige Finanzenpolitik spielen scheinbar keine Rolle mehr.

Im April hatten wir in München eine Präsenz-Veranstaltung des Europäischen Wirtschaftssenats in Kooperation mit dem Bund der Steuerzahler in Bayern e.V., dem Wirtschaftsbeirat Bayern und dem Austrian Economics Center zum Thema: „Sackgasse Staatsverschuldung und höhere Steuern – Was jetzt zu tun ist.“

Natürlich, so Schneider, setzten wir auch unsere bewährte Zusammenarbeit mit dem Internationalen Presseclub München fort: Unter dem Titel: “Was Forscher lernen sollten - Gründe für die Verweigerungshaltung der Bevölkerung gegenüber Experten”, diskutierte man die Tatsache, dass ein starkes Interesse vieler Bürger an aktiver Beteiligung an Wissenschaft besteht, andererseits es aber auch zunehmend Abschottungstendenzen gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt. Welche Schuld haben die Medien daran? Bei Forschung mit Tierversuchen, mit Stammzellen, mit hochpathogenen Erregern schlägt Wissenschaftlern oft der blanke Hass engagierter Bürger entgegen. Bei den Themen Klima, Ernährung, Atomkraft schwindet die Reputation der Wissenschaft rapide.

Größte Veranstaltung des Jahres war wieder der Mediendialog München - Missionare auf dem Kreuzzug - Journalisten als politische Influencer?“ Präsident Schneider betonte, dass ihm persönlich bei der Vorbereitung unseres Mediendialogs besonders aufgefallen sei, dass die Meinungsmacher wie Regierungssprecher, Ministeriumssprecher, Chefredakteure, Medienanwälte, Intendantinnen und Politikerinnen der Grünen sich scheinbar nicht trauten gegen drei profilierte, konservative Kritiker des Mediensystems anzutreten.

Unter dem Titel „Europa zwischen Krieg und Wahlen“ fand der diesjährige Kongress unserer Dachorganisation EJ in Nizza statt. Im altehrwürdigen Gebäude des Centré Universitaire Méditerranéenne sprachen unter anderem das ehemalige Mitglied des Council of Europe Ivan Koedjikov und Rechtsanwalt Joan Barat Mir, der die europäischen Richtlinien für Internet-Portale auch und gerade unter dem Gesichtspunkt der journalistischen Arbeit ins Visier nahm.

Leider war die Teilnehmerzahl sehr gering. Die vielen Videoschaltungen lassen die Attraktivität einer solchen Veranstaltung ebenfalls spürbar sinken. Der anschließenden General Versammlung der EJ fehlten eine organisatorische Struktur, sowie zukunftsweisende Inhalte. Die deutsche Sektion, die die Mehrzahl der Anwesenden repräsentierte, übte deshalb auch Kritik und die beiden deutschen Mitglieder der EJ Excom Michael Jäger und Ralf Schneider bekräftigten in Zukunft Modernisierungen in Angriff nehmen zu wollen. Der nächste EJ Kongress soll Anfang Mai in Brescia (Italien) stattfinden.

VEJ-Präsident Schneider bedankte sich anschließend für die gute Zusammenarbeit bei den Vorstandskollegen und bei der Geschäftsstelle und wünschte allen Mitarbeitern und Mitgliedern eine schöne Adventszeit.

Generalsekretär Michael Jäger informierte die Versammlung über die Situation der VEJ in Brüssel und die aktuelle Lage der European Journalists (EJ).

Anschließend wurden die Satzungsänderungen noch einmal in den Blick genommen, da es hier noch eine Ergänzung seitens des Notariats gab.

Die vorgestellten Satzungsänderungen werden einstimmig beschlossen.

Anschließend sprach Dr. Michael Haberland, Präsident von Mobil in Deutschland über das Thema: „Mobilität der Zukunft - Welche Rolle spielen die Medien?“

Bei der öffentlichen Debatte um den Antrieb der Zukunft wird , so Haberland, eines deutlich: Es wird nicht nur eine Antriebsform geben, sondern einen Antriebsmix der Zukunft. Je nach Wunsch, Bedarf und Ansprüche der Kunden und den weiteren Schritten der Politik und Industrie. Es darf auf keinen Fall ignoriert werden, dass am Ende alleine der Verbraucher entscheidet, mit welchem Antrieb er täglich zur Arbeit, zum Einkaufen oder in den Urlaub fahren möchte. Der Tatendrang von Entscheidungsträgern darf nicht zu einer Planwirtschaft führen, die nur ein oder maximal zwei Mobilitätsformen für den Bürger vorschreibt.

„Auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Mobilität darf der Faktor Mensch nicht vernachlässigt werden. Die Politik muss die Menschen mitnehmen, nur so kann es funktionieren“, so Dr. Michael Haberland, Präsident vom Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. „Deutschland ist das Land der Ingenieure, das Land von Innovation und Technik. Die Politik wäre gut beraten, wenn sie mehr Vertrauen in die Erfindungskraft Deutschlands und in die Menschen hat. Einseitige und ideologisch getriebene Entscheidungen sind sicher der falsche Weg.“ Haberland bemängelte in seinem Vortrag auch, dass die Mainstream-Medien ohne weitere Recherche die Paradigmen der Bundesregierung kritiklos unterstützten und andere Meinungen konsequent unterdrücken.

Der Ausklang des Abends im Il Galeone währte bis Mitternacht. Das junge Küchenteam unter der Leitung von Küchenchef Roberto hat wieder einmal alles aufgetischt, was die mediterrane Küche zu bieten hat. Vom Dessert ganz zu schweigen. Einfach ein gelungener VEJ-Event.

 

GASTKOMMENTAR

Berichterstattung aus dem Nahen Osten – das komplexe politische Gebilde macht es den Medien schwer

von Richard C. Schneider. Deutscher Journalist, Buchautor "Die Sache mit Israel, Fünf Fragen zu einem komplizierten Land“ und Dokumentarfilmer. Außerdem war er Leiter der ARD-Studios in Tel Aviv und Rom

Gerade in Deutschland stellt sich bei der Berichterstattung über Israel, insbesondere wenn so wie jetzt Krieg herrscht, die Frage, inwieweit die journalistische Arbeit fair und ausgeglichen ist oder – ein häufiger Vorwurf – antizionistisch, bzw. antisemitisch.  Um es gleich vorwegzusagen: Natürlich gibt es Kolleginnen und Kollegen, die einen richtig guten Job machen. Doch dies ist leider keine Selbstverständlichkeit. Dafür gibt es ideologische, strukturelle und inhaltliche Gründe.

Beginnen wir mit den ideologischen Problemen. Gerade in Deutschland – aber nicht nur da – sind Journalisten eingebettet in das emotionale Sammelsurium von Schuldgefühlen, Hemmungen, Vorurteilen und – oftmals unbewusster Wut. Natürlich sind sie Kinder ihrer Eltern oder inzwischen besser: Großeltern. Wie war die eigene Familie am Holocaust beteiligt? Wie und was wurde kolportiert? Wurden Fragen gestellt? Gab es Antworten? Mit welchen Ressentiments gegenüber Juden wuchsen sie auf? Was lernten und hörten sie in der Schule oder an der Uni? Konnten die angehenden Journalistinnen und Journalisten erkennen, dass bestimmte (Sprach-) Bilder über Juden antisemitisch konnotiert sind? Oder waren es „nur“ antizionistische Formeln, die häufig nicht als antisemitisch erkannt oder gar verteidigt werden, da es ja scheinbar lediglich um Kritik an dem Staat geht, keinesfalls an Juden? Aber dabei häufig übersieht, dass die Argumentationspatterns des Antizionismus häufig aus der Mottenkiste des Antisemitismus übernommen sind. Wieviel Hemmungen haben Journalistinnen und Journalisten gegenüber Juden entwickelt? Können sie Juden/Israelis überhaupt „frei“ begegnen? Müssen sie ihr Schuldgefühl beweisen, indem sie besonders „gut“ berichten oder versuchen sie, in tiefer emotionaler Abwehr, ja sogar mit einer gewissen Wut auf den Ballast der deutschen Geschichte, besonders negativ zu berichten, um zu zeigen, wie „frei“ sie innerlich von der eigenen Geschichte sind? Übrigens: Auch gegenüber anderen Völkern und Gruppen muss man seine eigenen Vorurteile stets überprüfen.

Dann sind da die strukturellen Probleme. In der heutigen Zeit haben viele Kolleginnen und Kollegen kaum Zeit, sich auf ein Berichtsgebiet, das sie übernehmen, vernünftig vorzubereiten. In den meisten Fällen haben sie sich ein wenig „eingelesen“, wie das heißt, sie müssen sich vor allem zu Beginn ihrer Tätigkeit in einer neuen Region auf die Einschätzungen ihrer Stringer und Producer verlassen, die eigenen historischen, kulturellen und religiösen Kenntnisse sind rudimentär. Im Idealfall lesen sie sich im Laufe ihrer Arbeit vor Ort weitere Kenntnisse an, doch viele tappen dann schnell in eine weitere Falle. Nach zwei, drei Jahren hat man das Gefühl, man habe nun die Region, den Konflikt, die Menschen „begriffen“ – und genau da droht die Berichterstattung zu verflachen, da man die anfängliche Vorsicht aufgibt, weil man ja nun vermeintlich schon „Experte“ geworden ist. Man kann die Landessprachen immer noch nicht oder nur bruchstückhaft, und selbst wenn man sie doch spricht, ist man noch lange nicht firm genug, um die Konnotationen wirklich zu verstehen.

Das alles gilt für Korrespondenten, die einige Zeit an einem Ort bleiben können. Viele Medien sind weltweit aber dazu übergegangen, vor allem Kriegsreporter einfliegen zu lassen. Hochprofessionelle, erfahrene Journalisten, die sich in jeder Art von Krieg hervorragend bewegen können, aber notgedrungen nicht immer wirklich verstehen, was „on the ground“ geschieht, da ihnen die tieferen Kenntnisse fehlen. Das ist nicht ihnen vorzuwerfen, es ist Teil des Systems geworden. Ein Glück ist es, wenn Journalistinnen und Journalisten möglicherweise ein Studium absolviert haben, das ihnen zumindest in eine der Regionen tiefe Einblicke gegeben hat, in dem sie nun arbeiten. Ein großer Vorteil.

Allerdings könnten sich selbst dann, ich sage das vorsichtig, inhaltliche Probleme ergeben. Man weiß viel, man kann die Sprache (n) – und doch begreift man den Konflikt nicht wirklich, weil man ihn westlich-europäisch, aus dem eigenen Wertesystem heraus interpretiert. Und dies für den Zuschauer sogar Sinn macht. Ein konkretes Beispiel im Fall des aktuellen Gaza-Krieges. Die Welt, die internationale Politik fordert immer lautstarker die Zwei-Staaten-Lösung. Sie fordert die Rückkehr einer „revitalisierten Palästinensischen Autonomiebehörde“ nach Gaza (so wird das formuliert, mit anderen Worten: Sie muss jünger werden und vor allem frei von Korruption). Israels Premier Benjamin Netanyahu verweigert das. Die Forderung der internationalen Staatengemeinschaft ist moralisch und ethisch sinnvoll. Eigentlich sollte es also ein Leichtes sein zu beurteilen, wer hier richtig und wer falsch liegt. Nur wird eigentlich die Frage gestellt, ob die Forderung überhaupt realistisch ist? Angenommen, Israel würde ja sagen – was dann? Was die internationale Staatengemeinschaft will, ist den fünften Schritt vor dem ersten zu vollziehen. Die innerpalästinensische Politik ist noch lange nicht an dem Punkt, der es ermöglichen würde, die Pläne der Weltgemeinschaft umzusetzen. Dafür bräuchte es ideologieverändernde Entwicklungen, die im Augenblick kaum denkbar sind. Das gleiche gilt auch für die israelische Gesellschaft, die ebenso einen Transformationsprozess durchmachen müsste, damit am Ende einer Zwei-Staaten-Lösung zustande käme. All das müsste detailliert erklärt werden. Stattdessen wird häufig Netanyahus Verweigerungshaltung kritisiert. Das mag ja richtig sein. Aber es greift zu kurz, um die Komplexität um die Zukunft Gazas zu verstehen. Zum Glück gab es Hintergrundgeschichten. Doch es waren wenige, zu wenige.

Fazit: Journalistinnen und Journalisten müssten sich immer und immer wieder hinterfragen. Und sie bräuchten Redaktionen, die ihnen die Zeit und den Raum dazu geben, was in der Praxis jedoch kaum möglich ist. Doch gerade in Zeiten, in denen unser Berufsstand als „Lügenpresse“ desavouiert wird, ist komplexe, seriöse Berichterstattung wichtiger denn je.

 

TERMINE

Donnerstag, 25. April, 9-13 Uhr Webinar

„The KI and I“ – Künstliche Intelligenz für den journalistischen Alltag

Dieser Einsteiger-Workshop soll die Teilnehmenden mit praktischem Know-how und jeder Menge Inspiration für den Einsatz von KI in der journalistischen Arbeit ausstatten. Wie lassen sich KI-Tools derzeit schon effektiv für unsere Arbeit nutzen und an welchen Stellen gibt es noch Probleme? Der Fokus liegt dabei auf den Schlüsselbereichen Text- und Bildgenerierung, sowie Sprachverarbeitung.

Wie ticken Chatbots wie ChatGPT? Wie können uns diese Sprachmodelle bei der Ideenfindung, bei der Recherche oder beim Texten unterstützen?  Es werden auch kritische Fragen der Verzerrung und Voreingenommenheit in KI-Systemen, sowie wichtige Aspekte des Urheberrechtes, des Datenschutzes, von Authentizität und Transparenz diskutiert. Für dieses Webinar sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Referentin Barbara Weidmann ist freie Crossmedia-Journalistin und zertifizierte KI-Trainerin. Seit über 20 Jahren schult sie Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland zu den Themen Multimedia-Produktion, Digitales Storytelling und Mobile Reporting.

Plattform: Zoom 
Teilnehmerzahl: maximal 12 Personen
Gebühr: 45 Euro für BJV-Mitglieder, 90 Euro für Nichtmitglieder

Anmeldung: Hier klicken!

19. März 2024, 09.00 Uhr bis 20. März 2024, 19.00 Uhr

EUROPE 2024

Veranstalter:

Verlag der Tagesspiegel

live on Stage in Berlin und digital

Info:

Im Jahr der EU-Parlamentswahlen und der US-Präsidentschaftswahlen steht die Europäische Union an einem Scheideweg. Krise um Krise stellen die Einheit auf die Probe und verlangen nach praktikablen Lösungen – egal, ob es um Politik, Wirtschaft oder den gesellschaftlichen Zusammenhalt geht. Spea­ker sind u.a.: Olaf Scholz, Dr. Robert Habeck, Dr. Ursula von der Leyen, Roberta Metsola

Themen:

  • Wie fördern wir die Innovationsfähigkeit Europas im globalen Wettbewerb?
  • Welche Chancen bieten Künstliche Intelligenz und die Digitalisierung für unser Wirtschaftswachstum?
  • Wie schaffen wir Versorgungssicherheit und beschleunigen zugleich die Energiewende?
  • Wie gestalten wir die Beziehungen mit internationalen Partnern – von China bis zur Türkei, von den USA bis Großbritannien?
  • Wie festigen wir die europäische Einheit – nach außen wie nach innen?
  • Und wie stärken wir die Sicherheitsarchitektur in Europa?

Anmeldung für den digitalen Livestream: Hier klicken!

Eine Teilnahme vor Ort ist nur auf persönliche Einladung möglich.

URL: Hier klicken!

Kostenlos: Ja

Webinar – Storytelling für Führungskräfte

Von Mashup Communications GmbH

Do. 22. Feb. 2024 09:00 - 13:00 MEZ, Online

Zu diesem Event

  • 4 Stunden
  • Mobile E-Tickets - Ab 362,37 €

Nicht nur die heroischen Momente großer Reden, Präsentationen oder Tagungen der obersten Führungsliga eignen sich für erfolgreiche Leadership-Geschichten.

Storytelling kann tagtäglich auf vielen Ebenen der internen Kommunikation, des Managements und der Zusammenarbeit integriert werden: Geschichten über außerordentliche Erfolge einzelner Teammitglieder, über Erkenntnisse, die man erst durch eigene Fehlschläge erlangt hat, oder über die gemeinsamen Werte machen erfolgreiche Leadership-Momente aus.

Storytelling ist ein Werkzeug, dass zuerst jede Führungsperson für sich erlernen muss, um es im täglichen Miteinander anzuwenden. In diesem Live-Webinar lernt man, wie man die richtigen Geschichten für die interne Kommunikation findet und erzählt.

Inhalte

  • Grundlagen von Storytelling: Wie werden Geschichten erzählt, sodass sie im Gedächtnis bleiben?
  • Die Heldenreise der Führungskräfte: Vision und Kernbotschaften mit Storytelling
  • Die Heldenreise der Mitarbeitenden: Feedback geben und erhalten mit Storytelling
  • Wertekommunikation: Unternehmenswerte – und Kultur mit Geschichten kommunizieren
  • Leadership-Geschichten finden und erzählen

Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien - Leipziger Medienpreis

Einsendeschluss: 29.02.2024

Wer sich mit Risikobereitschaft, hohem persönlichem Engagement, mit Beharrlichkeit und demokratischer Überzeugung für die Sicherung und Entwicklung der Pressefreiheit einsetzt, soll mit dem Prize for the Freedom and Future of the Media geehrt werden. Zielgruppe: Journalistinnen und Journalisten, Verlegerinnen und Verleger, Publizistinnen und Publizisten sowie Medieninstitutionen u.a. aus Deutschland, Österreich, der Schweiz (weltweiter Preis) für alle Medien.

Insgesamt 30.000 Euro (Preisgeld pro Preisträger ist auf maximal 10.000 Euro begrenzt) Website: Hier klicken!

 

DER HAMMER DES QUARTALS

 

Der sogenannte Medienhaus Correctiv und seine Hintergründe

Die staatlich finanzierten „Faktenchecker“ namens Correctiv sind in aller Munde. Mit einem sensationell anmutenden Lauschangriff auf eine Veranstaltungsvilla in Potsdam haben sie Deutschland scheinbar vor einem Umsturz bewahrt. Nahezu alle Medien haben die Rechercheergebnisse von Correctiv ungeprüft übernommen. Ein interessanter Aspekt  vor dem Hintergrund zunehmender missionarischer Beeinflussung der deutschen Medienkonsumenten. Doch wer steckt hinter Correctiv und was scheinen ihre Absichten. Eine Recherche:

Angefangen hat alles 2014 mit einer Förderung durch die Brost-Stiftung. 3,5 Millionen Euro. Bodo Hombach, der frühere Wahlkampfmanager der SPD ist deren Vorsitzender. Die Brost Stiftung verfügt über das Vermögen der verstorbenen Milliardärin Anneliese Brost, der ein Teil der WAZ-Zeitungsgruppe gehörte, die ebenfalls der SPD nahesteht. 

Die Bundesregierung hat mitgeteilt, dass sie zehn Projekte „zum Schutz und zur strukturellen Stärkung des Journalismus“ mit rund 2,3 Millionen Euro fördert – darunter auch Correctiv. Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) erklärt, sie habe höchstpersönlich für diese zehn Projekte „die ursprünglich zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel kurzfristig erhöht“.

Correctiv ist wie Greenpeace Teil des Netzwerks von steuerfinanzierten „Nicht“-Regierungsorganisationen, die den Open Society Foundations nahestehen.

Die „Open Society Foundation“ des umstrittenen amerikanischen Lobbyisten George Soros förderte das Correctiv-Netzwerk mit insgesamt rund 429.000 Euro. Ein weiterer Spender mit 2.146.439,42 €  im Jahre 2018 ist die Luminate-Stiftung des eBay-Milliardärs Omidyar (ebay), die ihre Aufgabe in der Förderung „angegriffener Demokratien“ sieht. Mehr als 500.000 Euro kommen von der Mercator-Stiftung (Metro), die als Geldgeber der Agora Energiewende auftritt. Das ist die Lobby-Organisation, dessen Direktor Patrick Graichen für Filz-Skandale in Habecks Wirtschaftsministerium sorgte. Die Agora-Energiewende hat das Wärmepumpengesetz durchgedrückt und sorgt über Correctiv dafür, dass die Gegner der Energiewende bekämpft werden.

Correctiv arbeitet oft mit dem undurchsichtigen Portal Bellingcat zusammen, das mehrere ehemalige Geheimdienstmitarbeiter beschäftigt. Snowden-Enthüller Glenn Greenwald nannte Bellingcat „im Prinzip von der US-Regierung finanziert”. Bellingcat wurde außerdem laut Finanztransparenzportal der EU 2021 mit 320.000 € von der EU finanziert.

Correctiv arbeitet auch mit dem Institute for Strategic Dialogue zusammen, das vom deutschen Justizministerium und dem Auswärtigem Amt sowie dem US-Außenministerium und der Cybersicherheitsagentur CISA des US-Heimatschutzministeriums finanziert wird und mit der NATO und dem Digital Forensic Research Lab des Atlantic Council zusammenarbeitet.

Das Institute for Strategic Dialogue hat ein Büro in Berlin mit 30 Mitarbeitern, berät die Bundesregierung im „Kampf gegen Desinformation“ und „beobachtet“ auch deutsche Wahlen. 2021 gab das Institute for Strategic Dialogue zusammen mit dem NED-finanzierten Global Disinformation Index den Bericht „Das Geschäft mit dem Hass – Wie Online-Bezahldienstleister von der rechtsextremen Szene genutzt werden“ heraus, ein Leitfaden, um die Finanzierung von deutschen Rechtsaußen und speziell der Identitären Bewegung trockenzulegen.

Correctiv ist außerdem Mitglied des Influence Operations Researchers’ Guild und Partnership for Countering Influence Operations (PCIO) des US-regierungsnahen Carnegie Endowment for International Peace.

Weitere Mitglieder dieses Carnegie-Zensurnetzwerks sind der ARD FaktenFinder, die Associated Press, die dpa, das Arena Institute von Journalistin Anne Applebaum, das Aspen Institute, Bellingcat, das DFRLab des Atlantic Council, die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, das European Council on Foreign Relations ECFR, das Global Engagement Center GEC der US-Regierung, der Global Disinformation Index GDI, der German Marshall Fund, Google, das Institute for Strategic Dialogue, das Stanford Election Integrity Partnership und Virality Project, die Stiftung Neue Verantwortung und das World Economic Forum.

Correctiv erhielt außerdem 400.000 € von der EU 2021-2022, 171.950 € von der Stadt Hamburg 2017-2018, 420.486 € vom Bundesland Nordrhein-Westfalen 2016-2022, 320.000 € von der Deutschen Telekom 2017-2020, 209.294 € von der Bundeszentrale für politische Bildung 2015-2018.

Unbekannt sind dagegen die Zahlungen von Facebook. Denn Correctiv ist seit 2017 der deutschsprachige Faktenchecker für den Social-Media-Riesen. Trotz der Mitgliedschaft bei der Initiative Transparente Zivilgesellschaft legt das Recherche-Netzwerk diese Einnahmen nicht offen. Vergleiche mit dem britischen und französischen Gegenstück lassen jedoch auf 900 bis 1.800 US-Dollar pro Check schließen. Gewaltige Summen angesichts der Vielzahl von Artikeln.

Geschäftsführer Schraven offenbarte dann 2019, dass die Dollar an „die gewerbliche Tochter von Correctiv gehen. Seither besteht der Verdacht, das gemeinnützige Correctiv könnte durch seine hundertprozentige Tochtergesellschaft ihre Gemeinnützigkeit unterlaufen. Keine direkt verbotene Konstruktion, aber eine ungewöhnliche.

Dass Correctiv Vorgänge unzulässigerweise zusammenfasst und verkürzt hat das Landgericht Hamburg in einem Urteil bestätigt.

Der ehemalige SPD-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte gegen Correctiv wegen der Berichterstattung über seine Rolle in der Gazprom-Lobby geklagt und Recht bekommen. Die Richterinnen und Richter begründen ihr Urteil damit, dass die Berichterstattung gegen das „Vollständigkeitsgebot“ verstoße. Die weggelassene Tatsache – dass Gabriel für einen schrittweisen Abbau der Sanktionen eintrat – sei wesentlich. Für den „unbefangenen Durchschnittsleser“ entstünde ein „negativ entstelltes Bild des Klägers“, das ihn in die Nähe zu Russland bringe.

Zusammenfassen muss man festhalten, dass Correctiv nicht als seriöse, unabhängige Quelle eingestuft werden kann.

Quellen: Cicero, FAZ, Reitschuster, Junge Freiheit