Newsletter August 2024
In dieser Ausgabe:
Wichtige Nachrichten
* "Die Züge waren nie pünktlich": So erlebten europäische Journalisten die EM in Deutschland
* Katrin Vernau übernimmt zum 1. Januar 2025 die Leitung des Westdeutschen Rundfunks (WDR).
* Russland sperrt Zugang zu westlichen Medien
* Moderne Liebesbeziehungen stehen unter dem Einfluss von Social-Media-Plattformen
* Medien in Deutschland und USA beschönigen Bidens Senilität
VEJ Aktuell
* Ein Parkausweis für Journalisten
* Rückblick: EJ-Congress in Brescia/ Italien
Termine
Hammer des Quartals
* Falsche Anschuldigungen von ZDF frontal in Bezug auf Mobil in Deutschland e.V.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder,
kurz vor der allgemeinen Urlaubszeit melden wir uns noch einmal mit einem Newsletter. Unser Verband segelt in ruhigen Gewässern. Die Mitgliederzahl bleibt stabil, Zu- und Abgänge halten sich die Waage. Wobei wir durch die Neumitglieder durchaus unseren Altersdurchschnitt langsam senken können. Das ist nicht unwichtig.
Interessante Veranstaltungen in München (September) und Brüssel „Better Regulation Forum“ (Oktober) stehen vor der Tür; auch in Bonn möchten wir gerne wieder mal vor Ort „aufschlagen“.
Einer Anregung aus den Reihen der Mitglieder folgend, entwerfen wir gerade Design und Konditionen für einen Journalisten-Parkausweis.
Ich wünsche allen Lesern erholsame Ferientage, schönes Wetter und eine abwechslungsreiche Zeit außerhalb der eingelaufenen Pfade.
Herzlichst
Dr. Ralf Schneider
Präsident der VEJ
"Die Züge waren nie pünktlich": So erlebten europäische Journalisten die EM in Deutschland
Rainer Bortenschlager von der österreichischen Kronenzeitung:
Die EM ist eine Erlösung für alle Fußballfans. Nach den Sicherheitsmaßnahmen 2016 in Frankreich und den
Coronaeinschränkungen 2021 in ganz Europa sind alle extrem positiv gestimmt. Die Polizei ist hilfsbereit und freundlich. Auch die Stadionorganisation ist gut. Katastrophal ist die öffentliche Anbindung. Düsseldorf Hauptbahnhof war Chaos pur. Du stehst am Bahnsteig und erfährst nicht mal, wann die Züge verkehren. Manchmal fuhr nicht mal eine U-Bahn mehr vom Stadion zurück, Taxifahrer wollten 100 Euro für die Fahrt zum Bahnhof. Von Frankfurt nach Berlin wurde unser ICE alle fünf Minuten um eine Viertelstunde nach hinten verlegt. Gefahren ist er mit 80 Minuten Verspätung. In Gelsenkirchen hatten sie beim ersten Spiel vergessen, Straßenbahnen einzusetzen, in Köln wurden die Menschen dort reingequetscht – vor meinen Augen sind zwei kollabiert, weil es nur im Schritttempo voranging. In Wien sind wir es gewohnt, dass nach Länderspielen nur so viele Menschen auf den Steig gelassen werden wie in eine Bahn passen. Okay war es für mich nur in Leipzig und Berlin.
Brandon Morren, Journalist aus Belgien:
Deutschland ist ein tolles Land für so ein Turnier, weil es für alle leicht zu erreichen ist. Es liegt zentral und Fans aus allen Ländern sind relativ schnell hier. Am besten gefallen mir die Fanzonen, wo die Fans ganz friedlich zusammen feiern. Ich war zum Beispiel in Stuttgart, als die Kroaten den späten Ausgleich gegen Italien kassierten. Selbst da herrschte keine feindliche Stimmung. Im Vereinsfußball wäre das undenkbar, bei all den Rivalitäten. Hätten Bayern- und Dortmund-Fans nach so einem Spielverlauf hinterher gemeinsam gefeiert? Ich glaube nicht. Negativ aufgefallen ist mir bisher nur die Verkehrsproblematik. Die Züge waren nicht ein einziges Mal pünktlich, aber wir sind immer angekommen. Wenn alle mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Stadion reisen sollen, dann muss der auch dafür ausgelegt sein. Wir sind in Köln dann einfach zum Stadion gelaufen, eine ewige Strecke. Das hätte ich nicht gedacht, dass wir als Journalisten das in Deutschland erleben. Von den deutschen Städten hat mir Stuttgart bisher am besten gefallen. Das ist eine kleine Großstadt, richtig schön."
Leonor Hemsworth aus Portugal:
Ich persönlich hatte bislang noch keine größeren Probleme. Ich glaube, unsere Produzentin, die alles für uns organisiert, hat tolle Arbeit geleistet. Für uns und unsere Kollegen von der Presse ist alles gut organisiert, auch wenn es zumindest einen Kollegen gab, der beim ersten Spiel unserer Mannschaft keinen Platz hatte, und ein anderer nicht ins Stadion kam. Wir hatten auch noch keinen größeren Stress bei der Anreise mit dem Auto. Bislang hatte ich das Gefühl, meinen Job ohne Probleme machen zu können, weil alles vernünftig abgelaufen ist. Bei den Fans ist es so, dass wir eine große portugiesische Community in Deutschland haben. Wenn wir mit ihnen sprechen, ist die zentrale Frage, warum die Mannschaft so abgeschottet ist. Es gibt eine Unsicherheit beim Verband, weil Leute probiert haben, in das Hotel zu gelangen. Auch die regelmäßigen Flitzer während der Spiele sind ein Problem. Manche Leute respektieren die Anordnungen der deutschen Polizei und der Ordner nicht. Da würde ich mir mehr Sicherheit in den Stadien wünschen, das funktioniert noch nicht so gut.
Ionut-Remus Raureanu aus Rumänien:
Es ist ein sehr schönes Turnier, das den Teams und uns Journalisten gute Bedingungen bietet, das aber auch ein paar Probleme hat. Den Rasen in Frankfurt zum Beispiel. Der war wirklich schlecht. Aber im neuen Stadion in Bukarest haben wir das gleiche Problem. Wirklich überrascht hat meine Kollegen und mich die Situation bei der Deutschen Bahn. Die vielen Verspätungen, das hätten wir in Deutschland so nicht erwartet. Auch, dass es in Frankfurt zu wenige Züge für die vielen Leute gab. Wenn wir in Rumänien sagen, etwas ist "deutsch", bedeutet das: Etwas ist perfekt. Das sah da aber ganz anders aus. Trotzdem gefällt es mir hier gut. Ich war vor anderthalb Jahren auch bei der Weltmeisterschaft in Katar. Da haben sich nur die mitgereisten Fans für die Spiele interessiert. Hier sieht man die Leute in jedem Café vor dem Fernseher sitzen und Fußball schauen. Die Menschen interessieren sich für den Fußball und mögen ihn. Das spürt man und das sorgt für Atmosphäre.
Jacob William Buchanan Whitehead aus England:
Die Atmosphäre ist wirklich sehr freundlich, die Stimmung in den Stadien sehr gut. Mein Zug hatte heute zweieinhalb Stunden Verspätung, ich bin quer durch Bayern gefahren und habe viel ländliche Gegend gesehen. Mit dem Internet ist es teilweise schwierig. An manchen Orten funktioniert alles bestens, an anderen gar nicht. In der Organisation liegt das Problem darin, dass die Uefa nicht Hand in Hand mit den Verantwortlichen vor Ort arbeitet, sondern vieles nach eigenen Vorgaben regeln will. Zum ersten Mal bin ich für einen längeren Zeitraum in Deutschland. Alles ist, wie ich es erwartet habe, bislang gab es weder positive noch negative Überraschungen.
Quelle: Augsburger Allgemeine
Katrin Vernau übernimmt zum 1. Januar 2025 die Leitung des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Vernaus Amtszeit als Intendantin beträgt sechs Jahre
Neben ihr hatten sich Tagesthemen-Moderator Helge Fuhst, WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn und Elmar Theveßen, Leiter des Washingtoner ZDF-Studios zur Wahl gestellt. Keiner der Original-Vierkandidaten erreichte eine Mehrheit in der ersten Runde der Wahlen - mindestens 28 von 55 Stimmen. Deshalb war die Stichwahl ein Duell zwischen den beiden Spitzenkandidaten. Die Stimmenverteilung in der ersten Runde lautete: Vernau erhielt 17 Stimmen, Fuhst 16, Schönenborn 15, und Theveßen 7 Stimmen. Im zweiten Wahlgang, einer Stichwahl zwischen Vernau und Fuhst, bekam Vernau 36 von 55 Stimmen.
Zu Vernaus Vita teilt der WDR mit: „Dr. Katrin Vernau
(geboren 1973 in Villingen-Schwenningen) ist seit 2015 Verwaltungsdirektorin des WDR. Von 2022 bis 2023 war sie Interims-Intendantin des rbb und für diese Zeit beim WDR beurlaubt. Nach ihrer Promotion an der Universität Potsdam war sie Kanzlerin der Universitäten Ulm und Hamburg, anschließend Partnerin in der Unternehmensberatung Roland Berger. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagiert sie sich ehrenamtlich in verschiedenen Stiftungsräten und hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht.“
Die Nicht-Journalistin aus Baden-Württemberg folgt Tom Buhrow, der keine dritten Amtszeit anstrebte. Der ehemalige "Tagesthemen"-Moderator hatte 2013 nach seiner eigenen Wahl als Intendant erklärt, er werde Liebe mit sich bringen. Nun antwortete Vernau, was sie mitbringen würde: "Mut. Mut zum Wandel."
Vernau ist "eine ganz ehrliche Person", sicherte Buhrow voraus. "Sie leitet ihre Handlungen nach Prinzipien und hält an ihnen fest. Sie ist nicht nur eine Zahlenperson, sondern sie ist eine Person, die an der gesamten Mission der öffentlich-rechtlichen Rundfunkbranche interessiert ist." Der Medienminister von Nordrhein-Westfalen, Nathanael Liminski, beschrieb Vernau als erfahrene Führungsperson. Der WDR besitzt eine besondere Machtposition innerhalb der ARD aufgrund seiner Größe. Die Einnahmen aus dem Rundfunkgebühren in dem bevölkerungsreichsten Bundesland lagen im Jahr 2023 bei rund 1,3 Milliarden Euro, mit etwa 4100 festangestellten und über 2400 freien Mitarbeitern.
In der Präsentationsrunde vor dem Radio-Rat hatte Vernau acht Punkte vorgestellt, wie sie die staatlich geförderte ARD-Sender in die Zukunft führen will. Sie sprach sich für mehr Regionalität, mehr Mut bei den ARD-Reformen und mehr Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen, z.B. im Bereich künstlicher Intelligenz aus. Die notwendige Umwandlung des WDR geht deutlich über eine journalistische Aufgabe hinaus, erklärte Vernau.
Auf die Frage des Rumdfunkrats, warum man ihr vertrauen könne, antwortete sie: "Weil ich es schon getan habe". Im Jahr 2022 wurde sie zur interimistischen Leiterin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) in einer Krise für ein Jahr gewählt. Ihre Aufgabe war als erfolgreich beschrieben worden, doch wurde sie zurück nach Köln geschickt. War es glücklich, weil der WDR viel größer ist als der RBB? Sie ist absolut nicht karriereorientiert und deshalb spielt die Größe des Senders keine entscheidende Rolle, erklärte Buhrow auf ihrer Seite.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) ist unter großem Reformdruck. Ob ARD, ZDF und Deutschlandradio, die Sender müssen sich neu aufstellen, wenn sie ihre Reichweite, Attraktivität und Akzeptanz bei den Beitragszahlern sichern wollen. Katrin Vernau hat es mit dem Willen zu Reformen ins Amt der neuen Intendantin des Westdeutschen Rundfunks geschafft.
Mit dem Vorangehen ist das bei den Öffentlich-Rechtlichen im Allgemeinen und beim WDR im Besonderen so eine Sache. Alles hängt mit allem zusammen, und das kölsche und das Newtonsche Trägheitsgesetz meinen bekanntermaßen nicht dasselbe – sofern man unter „Bewegung“ mehr versteht als eine Reise zum Hamburger Übersee-Club. Deswegen ist die Wahl Vernaus bemerkenswert – und am Ende möglicherweise eine historische. So dürfte sich in ihrer Amtszeit die Zukunft von ARD & ZDF entscheiden: abgehängt von Netflix, tiktok & Co und von den Nutzern, ihren Auftraggebern, links liegen gelassen wie ein altes Möbelstück. Oder als gesellschaftlich breit verankerte und technisch innovative Informations- und Diskursanbieter, die den öffentlich-rechtlichen Grundgedanken unter sich verändernden Vorzeichen fortwährend neue Geltung verschaffen. Dafür muss der WDR als größte ARD-Anstalt tatsächlich vorangehen und im besten Sinne des Föderalismus Impulse für das gesamte System liefern, statt nur darüber zu reden.
Wenn sich beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit Schubkraft etwas bewegen soll, müssen sich die großen Tanker, also der WDR, der NDR oder auch das ZDF bewegen – auch wenn die kleineren Beiboote wie der RBB oder der Saarländische Rundfunk mitunter beweglicher sind. Ob sich der WDR bewegen lässt, ist allerdings eher fraglich: Bewegungsrhetorik allein hilft wenig, egal ob sich der alte Intendant Tom Buhrow oder die dank ihrer Interims-Intendanz beim RBB sturmerprobte neue Intendantin Katrin Vernau ihrer bedienen. Die Medienpolitik in Deutschland sowie ARD und ZDF sind leider so konstruiert, dass der Selbstblockade kaum zu entrinnen ist. Auch das Bundesverfassungsgericht hat mit seiner Rechtsprechung bisher eher die Selbstgefälligkeit als die Beweglichkeit des ÖRR befördert. Helfen würde wohl nur ziviler Ungehorsam, sprich: ein Gebührenboykott, den alle mittragen, die den ÖRR an seinen Programmauftrag erinnern möchten.
Quelle: Tagesspiegel, Business Insider, WDR, Medieninsider
Russland sperrt Zugang zu westlichen Medien
Russland hat 81 europäische Medienunternehmen auf eine Schwarze Liste gesetzt und den Zugang zu diesen gesperrt. Das Land reagiert damit auf ein Ausstrahlungsverbot mehrerer russischer Medien in Europa, das die EU ihrerseits als Sanktionen ausgesprochen hatte. Das Vorgehen sorgt für Empörung.
Russland wirft den gesperrten Medien, zu denen aus Deutschland Der Spiegel, Die Zeit und die Frankfurter Allgemeine Zeitung gehören, vor, "systematisch ungenaue Informationen über den Verlauf der besonderen Militäroperation" zu verbreiten, teilte das russische Außenministerium auf seiner Webseite mit. Wie der Rundfunkempfang und die Erreichbarkeit über Internet technisch eingeschränkt werden, wurde nicht bekannt.
In Österreich traf es die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ORF und die Mediengruppe Österreich. Auch der deutsch-französische Sender Arte steht auf der Verbotsliste. Frankreich ist mit insgesamt neun gelisteten Unternehmen der am stärksten von Moskau sanktionierte EU-Staat.
Die EU-Staaten hatten im Mai 2024 Sanktionen gegen die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti, die Regierungszeitung "Rossiskaja Gaseta", die Plattform "Voice of Europe" sowie die kremlnahe Zeitung "Iswestija" beschlossen, zu der auch ein Fernsehsender gehört. Damit werden sie in der gesamten EU gesperrt. Nach Angaben der EU-Staaten dürfen die Medien und ihre Mitarbeiter aber weiter in der EU arbeiten. Der Deutsche Journalisten-Verband (DLV) forderte das russische Außenministerium auf, die Sperre nicht umzusetzen. "Wenn auf das verbale Säbelrasseln des Moskauer Außenministeriums Taten folgen, ist das ein massiver Eingriff in die Pressefreiheit, wie er selbst in Russland seinesgleichen sucht", kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Es sei unzumutbar, dass Außenminister Sergej Lawrow seine Propagandakanäle auf ein Niveau mit journalistischen Qualitätsmedien wie Spiegel, Zeit, FAZ, Le Monde, El Pais oder ORF zu heben versuche. "Unsere Medien dürfen nicht zu Spielbällen auf dem internationalen politischen Parkett werden." Beuster erwarte von den europäischen Institutionen sowie vom Auswärtigen Amt in Berlin eine deutliche Antwort auf die angedrohte Nachrichtensperre.
Der Hohe Vertreter der EU für Sicherheits- und Außenpolitik, Josep Borrell, bezog Stellung: "Die EU verurteilt die völlig unbegründete Entscheidung der russischen Behörden, den Zugang zu über achtzig europäischen Medien in Russland zu blockieren." In seinem Statement betonte Borrell, die europäischen Medien arbeiteten nach journalistischen Prinzipien und Standards. "Sie geben sachliche Informationen, auch an das russische Publikum, einschließlich über Russlands illegalen Angriffskrieg gegen die Ukraine." Die russischen Medien, gegen die die EU ein Ausstrahlungsverbot ausgesprochen hat, bezeichnete er hingegen als "Desinformations- und Propagandakanäle". "Ihre Sendetätigkeit in der EU wurde ausgesetzt, da diese Sender unter der Kontrolle der russischen Behörden stehen und zur Unterstützung des Angriffskriegs gegen die Ukraine beitragen", sagte Borrell. Die EU werde weiter unterstützen, dass auch das Publikum in Russland Zugang zu Sachinformationen habe.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes erklärte, man verurteile Russlands Vorgehen aufs Schärfste. "Dieser Schritt ist absolut unverständlich und durch nichts zu rechtfertigen", hieß es seitens der Behörde. Kritische Berichterstatter unterlägen immer stärkeren Repressionen. Zudem werde kritisches politisches und zivilgesellschaftliches Engagement in Russland verstärkt unterdrückt und kriminalisiert. "Immer mehr Journalistinnen und Journalisten werden festgenommen, unabhängige Medien ins Ausland gedrängt. Es wird bewusst eine Atmosphäre der Angst geschaffen", sagte die Sprecherin. "Unabhängiger Journalismus ist in Russland kaum noch möglich. Putin fürchtet sich davor, dass seine eigene Bevölkerung Zugang zu Informationen und unabhängigen Meinungen bekommt."
Das Außenministerium in Moskau spielte den Ball zur EU zurück: Hebe die EU die Beschränkungen für russische Medien auf, werde auch Russland seine Entscheidung überdenken.
Quelle: Handelsblatt, Deutschlandfunk
Moderne Liebesbeziehungen stehen unter dem Einfluss von Social-Media-Plattformen
Nach einer neuen Studie kann Social Media wie Facebook, Instagram und TikTok Beziehungen negativ beeinflussen, indem es insbesondere Emotionen wie Neid und Eifersucht schürt.
Denn auf Instagram und Co. gewähren Influencer und Privatpersonen ihren Followern einen geschönten Einblick in ihr Leben und ihre Beziehungen. User können dies zum Anlass nehmen, die Qualität ihrer eigenen Partnerschaft und das Verhalten ihres Partners an den Social-Media-Inhalten zu messen.
Die neue Studie " Der Einfluss von Social Media auf Beziehungen" von Philipp Armin Krämer offenbart nun: Social Media kann Liebesbeziehungen nicht nur negativ beeinflussen, sondern auch bereichern. Auf Basis einer Umfrage untersuchte Krämer die Rolle von Social Media auf die Entstehung und die Aufrechterhaltung von Liebesbeziehungen. Dabei widmete sich der Verfasser unter anderem der Frage, inwiefern Social Media die Planung und Durchführung von gemeinsamen Aktivitäten in romantischen Beziehungen beeinflusst.
Das Ergebnis: Während jüngere Teilnehmer stärker mit Neid und digitaler Eifersucht zu kämpfen haben, bewerten insbesondere die Studienteilnehmer ab 20 Jahren Social Media überwiegend positiv. Sie nutzen Social Media laut eigener Aussage, um beispielsweise Inspirationen für gemeinsame Aktivitäten zu sammeln, aber auch um Beziehungstipps zu erhalten oder Gesprächsthemen zu finden. 30 Prozent der Studienteilnehmer verwenden die sozialen Medien, um gemeinsame Erlebnisse mit anderen Usern zu teilen und die Bindung zu stärken. 73 Prozent der Befragten lassen sich laut eigenen Aussagen von dem Content zu neuen Paar-Aktivitäten inspirieren. Auch stellt Krämer positive Auswirkungen auf die Partnersuche fest: 70 Prozent geben an, dass Social Media das Kennenlernen neuer potenzieller Partner erleichtere.
Die Studie lässt somit vermuten, dass Social Media die Beziehungszufriedenheit und die Stabilität der Partnerschaft fördern, zum Austausch inspirieren und das Vertrauen in den Partner stärken kann. Ältere Studienteilnehmer bewerten den Einfluss der Plattformen auf das Beziehungsleben dabei positiver als die jüngeren Befragten: Während die sozialen Medien für sie größtenteils eine Bereicherung darstellen, sehen sich jüngere Nutzer häufiger Herausforderungen wie Eifersucht und unrealistischen Erwartungen gegenübergestellt.
Allerdings haben vermutlich Parship, Tinder und andere Dating-Plattformen signifikantere Auswirkungen auf unser mehr oder weniger romantisches Beziehungsleben, als Facebook, Instagram, TikTok und Co. Außerdem verfügen diese Plattformen mittlerweile über mehr Daten zum Liebesleben in unserer Gesellschaft als jede andere Institution. Beziehungsanalysen könnten sie auf Knopfdruck erstellen. Wenn sie wollten.
Quelle: Presseportal dpa, Internetworld.at
Medien in Deutschland und USA beschönigen Bidens Senilität
Stellen Sie sich für einen Moment vor: Bei der ersten Debatte der beiden Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen in den USA hätte sich Donald Trump bis auf die Knochen blamiert, er hätte gewirkt wie ein seniler Tattergreis und es wären gewaltige Bedenken aufgekommen, ob er überhaupt noch in der Lage ist, ein Land zu führen. Die deutschen Medien würden das von allen Titelseiten verkünden, in den TV-Nachrichten als wichtigste Meldung ganz groß bringen und selbst im Radio gäbe es kein Entweichen.
Das beschriebene Szenario ist eingetreten. Nur dass es nicht Herausforderer Donald Trump war, der – um es ganz grob zu sagen – mit heruntergelassenen Hosen dastand. Sondern Präsident Joe Biden. „Es war eine der schwärzesten Stunden in der Geschichte der USA. Die ganze Welt konnte live sehen, dass der US- Präsident eine Marionette ist, unfähig zu stehen, geschweige denn zu entscheiden“, schrieb ein Insider, der auch der Meinung ist, dass im Hintergrund Ex-Präsident Barack Obama und sein Team die Strippen ziehen.
Biden, der formell mächtigste Mann der Welt, der den Atomkoffer kontrolliert, wirkte so, dass man Angst hätte, ihm eine Streichholzschachtel anzuvertrauen. Geschweige denn, ihn alleine über eine Straße gehen zu lassen. Der 81-Jährige verhaspelte sich immer wieder, verlor den roten Faden, wirkte regelrecht desorientiert. Die Anzeichen von Demenz waren nicht zu übersehen. Die „woken“ US-Medien versuchten, Ausschnitte so zusammenzuschneiden, dass der Verfall Bidens nicht allzu offensichtlich wurde. Doch auch diese Beschönigung konnte den desaströsen Gesamteindruck nicht verschleiern.
„Es war ein Desaster für Joe Biden“, schreibt selbst Ulf Poschardt in der stets sehr amerikafreundlichen „Welt“. Das Blatt ist damit eine Ausnahme. Denn die meisten der großen deutschen Medien, die seit vielen Jahren unter Trump-Hysterie leiden, spielen das Debakel herunter oder bringen es allenfalls im Kleingedruckten unter „ferner liefen“.
„Biden und Trump liefern sich scharfes Wortgefecht“ – so lautet die Schlagzeile der Tagesschau. So blind sind nicht mal die linken US-Medien. „In den sehr Demokraten-nahen Medien wie etwa ‚New York Times‘, MSNBC, ‚Washington Post‘ oder CNN fallen die Kommentatoren aus allen Wolken – und man fragt sich, ob sie sich in den vergangenen Wochen und Monaten in einer Art rosafarbener Verklärungswolke bewegt haben. Sie haben nicht gesehen, wie gebrechlich und fragil der mächtigste Mann der Welt geworden ist“, schreibt Poschardt.
Zutreffender wäre: Sie haben es nicht sehen wollen und verdrängt. „Die Medien waren zu oft blind in der Verklärung von Biden – und blind vor Wut, was Trump betrifft. Das rächt sich jetzt“, diagnostiziert der „Welt“-Kollege zutreffend.
Letztendlich war der lange Rückzug von Biden durch die eigene Partei veranlasst und nicht durch die Medien, die ihrer Rolle als vierte Gewalt wieder einmal nicht gerecht wurden.
Besonders dramatisch für Deutschland: Die hierzulande bestimmenden politischen Kräfte haben ganz auf Bidens Demokraten gesetzt. Wenn Trump, wie es sich jetzt abzeichnet, das Rennen macht, fehlt ihnen der Draht zu ihm und seinem Team ebenso wie ein Plan B. Jahrelang haben sie dem Republikaner nicht nur die kalte Schulter gezeigt, sondern bei jeder Gelegenheit versucht, ihn zu demütigen. Trump ist dafür bekannt, für solche Demütigungen ein langes Gedächtnis zu haben.
Quellen: Web.de, WELT, Reitschuster
Ein Parkausweis für Journalisten hat ohne Zweifel Vorteile
Die rechtlich gebildeten unter unseren Lesern mögen einwenden, dass er sicher nicht vor Strafe bei nichtvorschriftsgemäßem Parken schützt, aber bei Events oder kurzfristigem Aufenthalt in Sichtweise des Fahrzeugs hilft so ein Dokument auf dem Armaturenbrett ohne Zweifel. Viele unserer Mitglieder haben das auch angeregt und der Vorstand ist dem gerne nachgekommen. Wir haben einen Entwurf designen lassen, den wir hier erstmals präsentieren.
In der nächsten Vorstandssitzung werden wir in die Diskussion eintreten, ob der Ausweis durch Datumseindruck befristet werden soll und ob er gratis oder gegen Gebühr den Mitgliedern angeboten wird. Auf jeden Fall ist der Ausweis ein weiterer Anreiz Mitglied bei der VEJ zu werden.
Mediendialog 2024
Die größte VEJ-Veranstaltung des Jahres wirft ihre Schatten voraus. Noch sind nicht alle Talk-Show Teilnehmer bestätigt und natürlich erfolgt eine individuelle Einladung aller Mitglieder rechtzeitig per Email. Aber das Thema und die außergewöhnliche Location machen Appetit auf mehr. Hier das Vorab-Programm.
Münchener Mediendialog 2024 der Vereinigung Europäischer Journalisten (VEJ) in Kooperation mit dem Bund der Steuerzahler in Bayern.
14. Oktober 2024, Lokhalle, Motorworld, Am Ausbesserungswerk 8, 80939 München
Verkehrs- und Umweltstrategien in den Medien – Rücksichtslose Freiheit vs. Ökosozialismus?
15.15 Uhr Registrierung
15.45 Uhr Begrüßung und Einführung Dr. Ralf Schneider, Präsident VEJ
16:00 Uhr Talk-Show mit sechs Teilnehmern und einem Moderator,
anschließend Fragen aus dem Publikum
Dr. Michael Haberland – mobil in Deutschland
Prof. Ferdinand Dudenhöffer
Christian Geistdörfer
Joachim Wille, Klimareporter
Michael Schmitt, Breaking Elektro-News
Alle Teilnehmer angefragt
17:30 Uhr Empfang
ca.19.30 Uhr Ende der Veranstaltung
Rückblick
61. Tagung der Europäischen Journalistenvereinigung (EJ) in Brescia (IT), 2.-5. Mai 2024
Konferenz: Brescia, eine auf der Landkarte auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkende Stadt auf dem Weg zwischen Mailand und dem Gardasee, war dieses Jahr Ort der Jahrestagung der Europäischen Journalisten (EJ). Unser Dank für die Vorbereitung gilt neben EJ-Interimspräsident Dr. Dr. Paolo Magagnotti insbesondere unserem deutschen VEJ-Mitglied Dr. Angela Giebelmann-Salvoni, die Brescia sehr gut kennt und ihre Kontakte vor Ort nutzte, und mit ihrem Büro-Team aus Brescia eine wirklich wundervolle Atmosphäre geschaffen hat, von der Übernachtung und Tagung im ehemaligen Kloster Centro Pastorale, dem Besuch des historischen Weingutes Berlucchi bis hin zum abschließenden Konzert in der Kirche San Cristo. Unser weiterer Dank gilt unserem EJ-Mitglied Katalin Toth für die graphische Aufbereitung der Tagung.
Das Motto der Tagung: „Bedrohungen für die Demokratie - Herausforderungen für die Zukunft Europas“ wurde aus den verschiedensten Blickrichtungen von der Kirche, Politik, Wirtschaft, der Jugend sowie den Medien diskutiert.
Eingebettet in einem visuellen und literarischem sowie musikalischem Aufmarsch von Zeitzeugen sowie den Gründerväter der EU, die ihre persönlichen Beweggründe für ein gemeinsames Europa beschrieben.
Es wäre zu viel verlangt, dass eine Journalistentagung „die“ Lösung für die Zukunft Europas liefern könnte. Aber mit Blick auf die junge Generation und die oftmals fehlende Kenntnis über die historische Entwicklung, wird deutlich, dass der Wert eines friedlichen Europas, heute als zu selbstverständlich wahrgenommen wird! Gerade wir Medienvertreter müssen deswegen einen aktiveren Beitrag leisten und uns auf die Kernwerte der Gründerväter der EU besinnen, dazu gehört auch, mehr kritischer Journalismus.
Mitgliederversammlung: In der Mitgliederversammlung wurde die derzeitige Situation der EJ eingehend diskutiert. Dr. Magagnotti fungiert nach dem Rücktritt von Felcia Ristea im Frühjahr 2024 bis zur nächsten Wahl als Interimspräsident.
Die Vertreter der VEJ Dr. Ralf Schneider, Rolf von Hohenhau, Robert Stich und Michael Jäger thematisierten die Notwendigkeit, die Zukunftsfähigkeit der EJ zu sichern, dazu zählen die Überarbeitung der Mitgliederlisten, eine bessere Kommunikation mit den Mitgliedern, eine klare strategische Ausrichtung der EJ sowie die frühzeitige Suche eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin für das Präsidentenamt.
Ausblick: Die nächste Jahrestagung der EJ soll in Wien stattfinden. Die in Wien ansässige Katalin Toth erklärte sich bereit die Tagung organisatorisch zu begleiten. Zudem besteht das Angebot, die Netzwerkkontakte unser Partnerorganisation Europäischer Steuerzahlerbund zu nutzen.
TERMINE
12. bis 14. August 2024, Düsseldorf, Intensivtraining KI in Kommunikation, PR & Marketing
Veranstalter: Deutsche Akademie für Public Relations
Im dreitägigen Intensivtraining KI in Kommunikation, PR & Marketing erhalten Sie einen Überblick zu den aktuellen Entwicklungen und Einsatzmöglichkeiten von KI. KI-Tools, Rahmenbedingungen für den KI-Einsatz, neue Content-Workflows sowie das Generieren von Prompts sind Teil des interaktiven Seminars. Inklusive: KI-Werkstatt mit zahlreichen Übungen.
Website Hier Klicken: Kostenlos: Nein
12.September 2024, 9:30 - 20 Uhr, Sanssouci Colloquium
Orangerie Sanssouci, An der Orangerie 3-5, 14467 Potsdam
Veranstalter: Potsdam Media International e.V.
Internationale Medienkonferenz "Democracy under Attack" mit ca. 80 Vertreteren aus Politik, Medien u. Wissenschaft aus ganz Europa über die Auswirkungen von Desinformation im Superwahljahr 2024, den Zustand der Demokratie, KI & Journalismus mit Verleihung des M100 Media Award an eine Persönlichkeit, die sich für Demokratie und Presse- u. Meinungsfreiheit & einsetzt.
Website Hier Klicken: Kostenlos: Nein
7. September 10 – 18 Uhr, Leipzig, DJV: Besser Online
"Besser Online" ist die jährliche Konferenz für alle digitalaffinen Medienschaffenden, die in diesem Jahr zum 20. Mal stattfindet. In Workshops, Diskussionen und anderen Formaten geht es um journalistisches Arbeiten im Umfeld digitaler Anwendungen, aber auch um Technik, Business und Produktarbeit.
Alarm im Trollhaus - Demokratie wehrt sich!
Im Jahr 2024 kommt am Thema Demokratie niemand vorbei: Im Superwahljahr scheint die AfD auf dem Vormarsch, gleichzeitig demonstrieren Hunderttausende gegen Rechtsextremismus. Bei Besser Online schauen wir daher in erster Linie, wie sich diese Entwicklungen in den digitalen Medien niederschlagen. Unter anderem drohen mehr „Fake News“ und Bot-gesteuerte Hetze durch den Einsatz von KI – und Instagram versteckt politische Inhalte. Wir reden darüber mit namhaften Medienmachern in zahlreichen Vorträgen und Diskussionen.
12. bis 13. September 2024 KommunikationsKongress 2024 – »Europas größtes PR-Event«
Der Kommunikationskongress (KKongress) wird jährlich vom Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom) und Quadriga in Berlin veranstaltet. Er ist der führende Fachkongress für Pressesprecher, PR-Verantwortliche und Kommunikationsbeauftragte in Deutschland. PR-Professionals tauschen sich in über 100 Programmpunkten und interaktiven Formaten zu Unternehmenskommunikation und kreativen Lösungsansätzen für das strategische Kommunikationsmanagement aus.
Kommunikation heißt Wellen schlagen. Starke Signale senden, gekonnt navigieren und auch mal gegen den Strom schwimmen. In Zeiten hitziger Debatten, politischer Umbrüche und aufeinanderprallender Weltanschauungen spüren Kommunikatoren ihre Verantwortung mehr denn je. Das Fokusthema des KKongress 2024 ist daher: WELLEN. Ob KI und Tech-Innovation, Populismus, Desinformation und Kontroversen oder Change Management und Leadership – hier kommt alles auf den Tisch, was Kommunikatoren jetzt bewegt.
Außerdem wieder dabei: die KKongress Discovery Tours und die legendäre Speakers Night, die After-Show-Party am ersten Kongressabend.
Tickets von 690 € bis 1.690 €: Website Hier Klicken:
23.Oktober 2024 bis 25. Oktober 2024, München
Medientage München 2024 – »This is Media«
Website:
18.bis 19. November 2024 Hochschule Mittweida, Technikumpl. 17, Mittweida
Medienforum Mittweida 2024 – »Einer der größten von Studierenden organisierten Medienfachkongresse«
Einmal im Jahr verwandelt sich die Hochschule Mittweida in ein Kongresszentrum und der größte von Studierenden organisierte Medienfachkongress findet statt.
An zwei spannenden Kongresstagen werden hier Keynotes und Talks von nationalen sowie internationalen Speakern direkt vor Ort oder über eine digitale Zuschalte gehalten. Besucher können aktiv vor Ort oder via Livestream teilnehmen und ihre Fragen von Experten beantwortet bekommen. In Workshops können Besucher mit Anmeldung wertvolle und praxisnahe Erfahrungen sammeln. Durch die Recruiting Lounge wird das Medienforum Mittweida außerdem zu einer wichtigen Schnittstelle zwischen Unternehmen und angehenden Medienmachern.
Website Hier Klicken:
HAMMER DES MONATS
Falsche Anschuldigungen von ZDF frontal in Bezug auf Mobil in Deutschland e.V. und die Kampagne „HVO100 goes Germany“
Die vielfach ausgezeichnete ADAC-Konkurrenz Mobil in Deutschland steht dem EU-Verbrenner-Aus für Pkw ab 2035 sehr kritisch gegenüber, weil Verbote, so die Aussage
von Präsident Dr. Michael Haberland keine Lösung darstellen. Durch das Verbrenner-Aus in der EU ist die Mobilität von ganzen Bevölkerungsschichten bedroht. Es gehe darum, die Menschen mitzunehmen und Angebote zu schaffen. Und genau so ein Angebot ist der neue Dieselkraftstoff HVO100. Mit dem non-fossilen Dieselkraftstoff können bis zu 90 Prozent CO2-Emissionen gegenüber herkömmlichem Diesel eingespart werden. Zudem ist er schwefelfrei und die entstehenden Abgase enthalten signifikant weniger Stickoxide und Feinstaub. HVO100 ist somit eine wichtige Zukunftstechnologie.
Um politische Diskussionen anzuregen oder sogar Beschlüsse überdenken zu lassen muss man mit Politikern sprechen. Am besten mit denen, die das Sagen haben. Also mit Mitgliedern der Bundesregierung in Berlin. Dass das, mittlerweile öffentlich auch in den Medien rot-grün gebrandmarkte, ZDF da hyperventiliert war zu erwarten.
Deshalb versuchte schon seit einigen Monaten die Redaktion des ZDF-Magazins frontal mit Mobil in Deutschland, teils mit fragwürdigen Anpirschversuchen ins Gespräch zu kommen – teils unter Vortäuschung falscher Tatsachen.
Angefragt wurde im April 2024 zunächst ein angebliches Interview zum Thema HVO100 für das ZDF, das für eine Ausstrahlung auf einem Online-Kanal gedacht sei. Wie sich dann herausstellte, entsprach dies nicht der Wahrheit, denn die Recherche bezog sich tatsächlich auf das Magazin frontal. Der Mitarbeiter des ZDF, Nils Metzger und sein Kollege Nathan Niedermeier, kamen also zu einem Interview unter Vorspielen falscher Tatsachen. Nachdem dabei einige belanglose Fragen zu HVO gestellt wurden, wurde das Interview in Richtung Politik und Lobbyarbeit gelenkt. Die Fragen hatten dann nichts mehr mit HVO100 zu tun. Plötzlich wurde Haberland mit fragwürdigen Unterstellungen konfrontiert, die mit dem angeblichen Interviewthema nichts zu tun hatten. Das Interview wurde daraufhin abgebrochen. Einige Wochen später kam eine erneute Interviewanfrage des ZDF. Aufgrund der vorangehenden Erfahrungen erteilte der Verband eine Absage. Daraufhin kam ein Fragenkatalog mit 33 Fragen, mit teils heftigen Vorwürfen per E-Mail.
Hier wurde nun offenkundig, dass das ZDF-Magazin frontal eine Kampagne gegen Mobil in Deutschland fährt. Der Vorwurf: Der Verband hätte Einnahmen durch das Versprechen von Gesprächsmöglichkeiten mit Ministern und Staatssekretären generiert. Als Beweis wird eine Powerpoint-Präsentation gezeigt, die irrtümlich in einer Handvoll Fällen versandt wurde und den Sachverhalt missverständlich ausdrückt. Dr. Haberland stellt klar, dass diese und auch die weiteren getätigten Behauptungen seitens des ZDF falsch sind und jeder Grundlage entbehren. Weiterhin betonte er, dass er sich von jeglichen Vorwürfen, die das ZDF angeblich recherchiert hätte, distanziere und diese strikt zurückweise. Die bekannten Unterlagen und öffentlichen Statements wurden manipulativ zusammengefasst und einseitig bewertet, um den Zuschauern einen Skandal vorzugaukeln, den es nicht gibt. Hier wird eine Mücke zum Elefanten gemacht.
Der Verband hat keine monetären Vorteile aus Verbindungen zur Politik gezogen und es gab auch niemals, anders als dies bei vielen anderen, teilweise durchaus zweifelhaften NGOs (Umwelthilfe, Agora-Energiewende, etc.), Geldflüsse zwischen dem BMDV, einem sonstigen Ministerium und dem Automobilclub – und zwar egal aus welchem Grund. Haberland: „Als verantwortungsbewusster Verband legen wir größten Wert auf Integrität und Transparenz in all unseren Geschäftspraktiken. Gespräche mit Politikern oder anderen öffentlichen Personen finden ausschließlich im Rahmen gesetzlicher und ethischer Richtlinien statt, und es war und ist niemals unser Ziel, finanziellen Profit daraus zu ziehen.“
Das Thema HVO100 ist vielen Bürgerinnen und Bürgern noch unbekannt, daran arbeitet die Kampagne und wird dabei von zahlreichen Unternehmen unterstützt. Diese Hilfe ist ein reiner Förderbeitrag und gang und gäbe im Rahmen von Kampagnenarbeiten. Diesbezüglich wurden Veranstaltungen oder Online-Events organisiert. Im Übrigen sind diese Veranstaltungen öffentlich und so für einen offenen Nutzerkreis außerhalb der Partner und Unterstützer zugänglich. Soweit am Rande derartiger Veranstaltungen die Möglichkeit besteht, dass ein Austausch zwischen Unternehmen, Verbänden oder Autofahrern und der Politik zustande kommt – so wie das im parlamentarischen Berlin jeden Tag mit Politikern von Regierungs- und Oppositionsparteien stattfindet – versucht das ZDF daraus etwas zu konstruieren, wofür es keine tragfähige Grundlage gibt. Dass unter Umständen auf solchen Veranstaltungen die „Möglichkeit“ eines Treffens besteht, ist eine Binsenweisheit, aus der das ZDF jetzt einen Skandal zu konstruieren versucht.
Die Unterstützung von Unternehmen für bestimmte Vorhaben, Kampagnen oder auch Veranstaltungen ist gängige Praxis und zum Teil unabdingbar für eine erfolgreiche Realisierung und Umsetzung. Dabei sind Politik und Wirtschaft eng verbunden. Beim Bundesparteitag 2023 von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gab es beispielsweise zahlreiche Unternehmen und Verbände, die diesen gesponsort haben und dabei natürlich auch in einem gewissen Rahmen die Möglichkeit hatten, mit Grünen Politikern und Ministern vor Ort ins Gespräch zu kommen. Das ist dem ZDF-Format „frontal“ aber natürlich keine Meldung wert.
Dazu der renommierte Medienrechtsanwalt Joachim Nikolaus Steinhöfel aus Hamburg: „Mobil in Deutschland e.V. hat sich in einer längst aus dem Verkehr gezogenen Werbeunterlage missverständlich ausgedrückt. Das darf man kritisieren. Dass diese Unterlage lediglich zwölf Mal versendet und mittlerweile längst vernichtet wurde, spielt in der Berichterstattung des ZDF allenfalls eine ganz untergeordnete Rolle. Denn dann bliebe von der dünnen und journalistisch fragwürdigen Story, die angeblich das ‚Zeug zu einem echten Lobby-Skandal‘ habe, nichts übrig. Die allein ergebnisorientiert ausgesuchten Gesprächspartner des ZDF dürfen so davon fabulieren, es "entstehe ein Eindruck". Es mag sein, dass weltanschauliche Gegner des umweltfreundlichen Kraftstoffs HVO100 einen Eindruck gewonnen haben. Mehr aber auch nicht. Denn die Tatsachenbehauptung, es habe käufliche Lobby-Termine bei dem Verkehrsminister oder seinem Staatssekretär gegeben, stellen weder das ZDF noch dessen Gesprächspartner auf. Denn der öffentlich-rechtliche Sender weiß genau, dass es diese nicht gab und scheut sich daher vor der einstweiligen Verfügung, die dann unweigerlich in Mainz auf dem Tisch landen würde.“ Wenn Sie diese E-Mail (an: hendrik@strube.berlin) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.